Herzliches Beileid für Peter Brang

Wenn einer einen Traum träumt, bleibt es nur ein Traum,
Träumen wir ihn gemeinsam, wächst daraus ein Baum.

Mit Wurzeln so tief, kein Sturm kann ihn knicken,
mit Zweigen so weit, die den Himmel erblicken.

Glaub an ihn, gib ihm Zeit,
und dein Traum wird Wirklichkeit."

(Kurt Mikula)

Am 7. Juli 2022 ist Peter Brang ganz unerwartet von uns gegangen. Wir haben einen liebenswerten, sehr geschätzten Arbeitskollegen und Freund, einen wichtigen Waldforscher, einen scharfen und wohlwollenden Denker, einen engagierten Vermittler zwischen Forschung und Praxis und einen Botschafter der WSL-Waldforschung verloren – sehr tragisch und ein herber Verlust für uns alle.

Peter hat 1985 das Studium der Forstwissenschaften an der ETH Zürich abgeschlossen und 1995 erfolgreich an der Professur Waldbau promoviert. Nach einem PostDoc an der University of British Columbia begann er 1996 an der WSL in der Walddauerbeobachtung. Peter hatte in seiner langen und erfolgreichen Karriere an der WSL verschiedenste Funktionen inne, so war er Abteilungsleiter (2002-2005), Gruppenleiter (2006-2013), Programmleiter (2009-2018) und leitete vorübergehend die FE Waldressourcen und -management (2011). Er wurde 2006 zum Senior Consultant und 2016 zum Senior Scientist ernannt. In dieser Zeit leitete er äusserst erfolgreich eine Vielzahl von wichtigen Forschungsprojekten zu Waldbau, Verjüngungsökologie, Gebirgswaldökologie, sowie Walddynamik und natürliche Störungen. Speziell widmete er sich dem Einfluss des Klimawandels auf unsere Wälder. Besonders hervorzuheben sind sicherlich seine ausserordentlichen Leistungen für die langjährigen Forschungsaktivitäten in Urwäldern, die Leitung des Forschungsprogrammes Wald und Klima, sowie die daraus hervorgegangenen Projekte wie TreeApp und letztlich die Testpflanzungen. Letztere entwickelten sich unter seiner Federführung, gemeinsam mit allen Kantonen und dem BAFU, zu einem Leuchtturmprojekt der WSL und der ganzen Schweizer Waldbranche. Peter Brang hat mit seiner Forschung wesentliche wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung geliefert, bei der ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte angemessen berücksichtigt werden.

Peter war ein engagierter Waldforscher und begnadeter Wissenschaftler, doch seine grössten Verdienste hat er sicherlich an der Schnittstelle zwischen Forschung und der Umsetzung in die Praxis erworben. Es war ihm stets ein grosses Anliegen die gewonnenen Forschungsresultate in eine sinnhafte Anwendung münden zu lassen. Dazu engagierte er sich jahrelang im Schweizerischen Forstverein, in der Gebirgswaldpflegegruppe, in der Forschungskommission des Schweizerischen Nationalparks und auch in den Stiftungsräten Urwaldreservat Bödmeren und Bois de Chênes. Neben seinem Engagement in diesen Gremien war Peter mit Hingabe Lehrer und ein sehr gefragter und begeisternder Referent für Forschung, Praxis und Ausbildung.

Neben diesen ausserordentlichen beruflichen Leistungen war Peter aber vor allem ein beeindruckender Mensch, stets fröhlich und positiv, ruhig und besonnen, geistreich und witzig, kritisch aber stets fair, offen und immer ehrlich. Er liebte nicht nur den Wald, sondern auch die Menschen.

Wir trauern mit seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten – wir werden Peter sehr vermissen.

Andreas Rigling, Martina Hobi & Marco Ferretti